Die Tage verbrennen wie Streichhölzer. Auf dem offenen Meer. Bei dem Versuch sich ein Teelicht anzustecken. Das Experiment ist erfolgreich abgeschlossen, knapp 3 Wochen fluppenlos, Malte hat verloren und wird an einem Tag im August die 10km nackt auf dem Fahrrad absolvieren. Strecke findet ihr weiter unten.

 

Das hier ist mein letzter Bericht zum Thema, denn man kann Jahre damit verbringen darüber zu schwadronieren, wie es ist, mit dem Rauchen aufzuhören. Aber mir wird ja immer so schnell langweilig. Daher schreibe ich darüber erst wieder, wenn ich noch mal angefangen habe. Versprochen. Wird sicher lustig.

 

Malte’s fulminante Nacktstrecke.

Wir beginnen standesgemäß im Görli, in der Hoffnung, dort nicht gleich bei einer Razzia hochgenommen zu werden. Wir fahren dann hoch zur Köpenicker, lassen die Köpi links liegen und überqueren die Spree hin zur Holzmarktstrasse. Dort passieren wir den Kater Blau, flüchten dann Richtung Alexanderplatz, den wir mit einer großen Kurve am Soho House vorbei, die Torstrasse entlang, dann die Schönhauser Allee hoch und die Metzer zurück auf die Prenzlauer Allee, zu würdigen wissen. Sollte uns bis dahin noch niemand gestoppt haben, durchstoßen wir das Herz des Prenzlbergs auf der Prenzlauer Allee bis hoch zur Danziger, die wir Richtung Südosten vorbei an Kindergärten und Elterncafes bis zur Greifswalder runterheizen. Den Schluss bildet dann die krönende Überquerung des S-Bahn Rings auf der Storkower/Kniprode, bis die letzte Kurve vorbei an Plattenbauten und Kleingartenanlagen, unseren wundervollen Wetteinsatz gebührend vollenden wird. Jugendfreies Beweismaterial wird nachgeliefert, Ehrenwort.

Und weil es so lustig ist, gleich der nächste Einsatz: Sollte Malte es tatsächlich in Adams Outfit bis ins Ziel schaffen, werde ich am 28.8. gegen 22 Uhr in einer Bar in Kreuzberg eine große Runde Bier ausgeben, an alle, die Lust haben, mit uns auf diesen bescheuerten Stunt anzustoßen. Für jeden Meter, den Malte dann nackt gefahren ist, spendiere ich einen Cent. Oder anders ausgedrückt: 50 Bier. (Ich werde diesen Beitrag rechtzeitig aktualisieren und euch mitteilen, wo wir uns treffen werden)

Die Strecke zum Nachfahren auf Google Maps: https://goo.gl/maps/OC2Y4

“Halt dich an meiner Kippe fest”. 

Das Niktoin ist aus dem System , der Turkey wurde weggesnipert mit einer soliden Dosis Sarkasmus aus dem Lauf einer regenerierten Luftröhre. Das große Abhusten ist vobei. Was bleibt ist die Leere die ich prompt zu füllen wusste mit Limo, Pfannkuchen, Kinderschokolade und Cheesburgern. Elvis wäre stolz auf mich gewesen.

Das schlechte Gewissen trieb mich dann natürlich auf die Straße und ich lief und trainierte, als gäbe es gar keinen Körper, sondern nur diese Fitness-Apps, mit denen man seinen Avatar fernsteuert.

Ich stürzte mich in jede Herausforderung (Arbeit, Kunst, Phantasie, Promiskuität, Natur, Selbstmetamorphose) wie in einen tiefen Abgrund, nur um mich nicht mir selbst stellen zu müssen. Meine kleine Killerplauze grinst mich an und raunt mir dreist ins Gesicht:

“Du kannst nicht alles haben, Fettsack.” 

Ich wollte wissen, was das soll und fand heraus, dass Rauchen tatsächlich schlank macht. WARUM ERFAHRE ICH DAS ERST JETZT?

Egal. Stark bleiben. Stullen schmieren. Eier hartkochen und ab in den Flieger, in dem ich jetzt sitze.

Ab auf die Insel, für die ich mich ausgesprochen reif fühle. Ungefähr so reif wie die dicken Pflaumen, die nass tropfend an meinem Baum hängen, dunkellila, aufgeplatzt und von inneren Krähen zerpickt. Zerlegt vom eigenen Wahnsinn. Verführt von der eigenen Sehnsucht.

Und ich werde die Zeit nutzen, um kleine Männchen zu schnitzen wie Michel aus Lönneberga. Um noch mehr Sport zu machen. Und Zeit zu genießen mit den kleinen Menschen in meinem Leben, für die meine Sonne immer scheinen wird. Zusammen hüpfen wir über die Planeten, stürzen Könige, retten die Erde und frühstücken französische Toasts in spanischen Gefilden ganz in der Nähe Nordafrikas. Wenn ihr am 15.8. nachts in den Himmel schaut, könnt ihr uns dabei zusehen.

 

In diesem Sinne. Bis bald.