Früher lief ich weg. Vor mir selbst.

Heute laufe ich, um anzukommen. Bei mir selbst. Ich habe damals alles mitgenommen, was mir dabei half, die Realität zu verdrängen, sagte selten nein und schlief noch seltener aus. Andere gingen raven und ein paar Jahre später zur Vorlesung. Ich ging mit und am nächsten Tag zur Arbeit. Ich weiss gar nicht mehr wann genau ich anfing, zu laufen, das muss mehr als eine Dekade her sein. Doch ich kann mit Fug und Recht behaupten: Dieser Sport hat mir das Leben gerettet.

Deswegen fand ich es auch ungemein passend, dass mir die Firma adidas letztes Jahr das Angebot machte, für sie zu arbeiten. Deren erklärtes Ziel ist es, mit Hilfe von Sport das Leben der Menschen zu verbessern. Ich umarmte das. Denn es passte zu mir, wie die Ledergerte zum Weihnachtsmann. Und auch wenn es sich um Marketing handelt, verfolgt es ein Prinzip, dass ich mit meinem moralischen Kompass in Einklang bringen kann. Es sind schonmal die richtigen Themen.

Entertaining The Daily Hustle

Als Mitarbeiter einer Firma, die also einen sportlichen Lebensstil verkörpert, so dachte ich mir, werde ich sicher 10 bis 15 Jahre länger leben. Mehr Sport, weniger Gift, krasserer Körper, frischerer Geist. Gesagt getan. Dieses Jahr absolvierte ich meinen ersten Halbmarathon 1:47 h, schwor dem dampfenden Teer ab und in 6 Wochen steht mein erster Marathon auf dem Programm.  Ich nahm die Arbeit an meinem Körper wieder auf. Yoga, Fitness, Freeletics, Kampfkunst, Fahrradfahren, Schwimmen und ab und zu die Nacht durchtanzen.

Aber speziell das Laufen erfüllt eine besondere Funktion.

Es ist der Schlüssel zu all dem für mich. Daher möchte ich es an dieser Stelle gebührend ehren und werde in den folgenden Wochen eine Serie von Beiträgen zu diesem Thema schreiben, um die verschiedenen Facetten dieses Phänomens aus meinem durchaus verrückten Blickwinkel betrachten.

Hier mal eine Übersicht der Themen.

1. Die Läufe.

Wie ich laufe hat sich mit der Zeit verändert. Ich bin echt kein Laufnerd und auch kein Fitness-Coach, also hört besser nicht auf mich. Wie ich meine Laufwege gestalte, ist daher eine eklektische Kombination aus gefährlichem Halbwissen, Selbsterfahrung und gute Sohle zum bösen Flausch. Und somit ein gewinnbringendes Bündel an Liebe für alle Freunde der unkonventionellen Methodik.

Hier entlang:

1. 1 Ein Weg für sieben Ziele. Eine Typologie des Laufens.

1.2 Für eine Handvoll Likes. Feeding The Ego Engine.

 

2. Die Musik.

Manipulation auf hohem Niveau. Seelendoping. Ich arbeite seit vielen Jahren an der idealen Playlist, perfekt zugeschnitten auf meinen Lauf-Rhythmus und immer wenn ich anfing zufrieden zu sein, waren die Beats wieder zu langsam. Der Fortschritt tötet seine Lieder.

3. Die Schuhe

Laufen ist wie tanzen. Wenn man die richtigen Schuhe anhat, tut es auch am nächsten Tag nicht weh. Ich hatte einige Laufschuhe in meinem Leben und völlig überraschenderweise trage ich heute eigentlich nur noch ein Modell. Welches das ist könnt ihr sicher erahnen. Ich verrate es jedoch noch nicht.

4. Die Systeme

Ich hab so ziemlich alles an Apps und Ecosystems ausprobiert, was es da auf dem Markt gibt. Und bis heute möchte ich behaupten, habe ich das perfekte Instrument noch nicht gefunden. Es gibt aber Favoriten und über diese berichte ich gern.

5. #boostberlin

Nichts hat mir einen solchen Push gegeben, meine Existenz auf Runner auf den Prüfstein zu stellen, wie diese Laufcommunity. Die Effekte während der Arbeit an diesem Projekt waren für mich persönlich bahnbrechend.

6. Die Sinne und Gedanken

Was passiert in meinem Kopf vor, während und nach einem Lauf? Ist Laufen gleichbedeutet mit Meditation? Was empfinde, schmecke, fühle, sehe, höre ich, wenn ich laufe und wie verändert sich das über die Zeit? Auf dieses Kapitel freue ich mich besonders.

7. Die Fitness

Laufen ist wie ein großer Fluss durch mein Leben und mit der Kraft des Flusses verändere ich meine Existenz zum Guten. Ich kann meine Felder bewässern, meine inneren Fabelkreaturen (er)tränken, mit einem Sprung ins kühle Nass meine Seele kalibrieren oder wie am Eisbach die ein oder andere Welle reiten. Die richtigen Workouts sind dabei wie Kraftwerke am Ufer, welche aus dem Fluss die  Energie für einen komplexen Alltag gewinnen.

So, das wären schonmal sieben interessante Themen.

Was fällt euch noch ein? Welche Themen fehlen hier?

Danke schon mal für Euer Interesse.